Der Wein
Endlich ein Gutedel! Lange haben wir uns einen Vertreter dieser Rebsorte gewünscht, doch irgendwie war bei unseren Proben nie einer dabei, der uns so richtig überzeugt hat. Dieser hier hat es jedoch in unser Herz geschafft. Bei Familie Dörflinger, die seit 1900 und mittlerweile in der vierten Generation Weinbau betreibt, werden die Weine ausschließlich durchgegoren ausgebaut. Das heißt, der Wein stoppt die Gärung (weil die Hefen keinen Zucker mehr zur Verstoffwechselung haben) und nicht der Winzer (weil er noch eine gewisse Süße im Wein haben möchte). Das sorgt für herrlich trockene Tropfen, denen es aber keinesfalls an Frucht fehlt.
Das Weingut
Familie Nagel aus dem unterfränkischen Dettelbach betreibt Weinbau mit Leidenschaft, Hingabe und Liebe. Neue Ideen von Sohn Tobias werden kombiniert mit dem Erfahrungsschatz von Vater Roland erfolgreich umgesetzt. Verbindendes Element sind dabei die Liebe zum Wein, zur Natur und zur Heimat Franken.
Viel Zeit im Weinberg sorgt für authentischeren Wein – so machen sie das Terroir und die Geschichte ihrer Weine ungeschminkt spürbar. Im Weinkeller halten sie ihre Arbeit hingegen eher minimal: nichts wegnehmen und nichts hinzufügen. Das, was die Natur geschenkt hat, soll erhalten und nicht verändert werden.
Ihre Kollektion ist in drei Linien unterteilt: Die »Stahlnägel« schaffen den unkomplizierten Einstieg ins Sortiment. Nach der Handlese vergärt der Most spontan im Stahltank und bleibt bis zur Abfüllung auf der Vollhefe liegen. Das sorgt für mehr Tiefe und Struktur. Für die »Holznägel« werden ausschließlich die schönsten und reifsten Trauben aus den ältesten Weinbergen verwendet. Die Vergärung mit traubeneigenen Hefen im Holzfass aus fränkischer Eiche, der schonende Ausbau und die nötige Zeit geben diesen Weinen ihre besondere Struktur. Mit dem »Ankernagel« fühlen sich die Nagels am stärksten mit ihrer Heimat verbunden. Die Trauben für diesen Silvaner stammen aus ihren besten Lagen – dem Berg-Rondell – und kommen im klassischen Bocksbeutel. Das ist Franken!
Die Rebsorte
Cuvée aus Silvaner und Müller-Thurgau.
Silvaner eignet sich als geschmacklich eher neutraler Wein für die Terrasse und zu allen Mahlzeiten (das Frühstück vielleicht ausgenommen). Dezente Kernobstnoten (Birne) und vegetabile Aromen (frisches Heu) machen Silvaner-Weine zu einer olfaktorisch angenehmen Angelegenheit, selbst für diejenigen, die bei Bukettsorten sonst die Nase rümpfen. Und die milde bis mittlere Säure ist ideal für alle, denen Riesling zu sehr beißt.
Müller-Thurgau ist recht anspruchslos in Sachen Standort und ertragssicher. Hält man ihn durch Rebschnitt im Zaum, läuft er zur qualitativen Höchstform auf und liefert unkomplizierte Weine mit jugendlichem Flair: leicht und frisch, manchmal blumig, manchmal mit Muskat in der Nase und mit einer milden Säure. Müller-Thurgau-Weine sind 1A-Alltagsbegleiter, die man jung genießen sollte, denn für die Lagerung eignen sie sich nicht.
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