Der Wein
Strahlend klar, zart gülden und mit leicht süßlich-cremigem Duft macht es sich der Hey’sche »Blanc« im Glas gemütlich. Im Antrunk noch sanft und tropisch, zeigen sich bald ein feiner Säurenerv und eine angenehme Bitterkeit im Abgang. Hinter dem Weißburgunder aus Saale-Unstrut verbergen sich übrigens Pfälzer Trauben, denn im Mai 2020 machte der Maifrost in den Weinbergen von Matthias Hey alles zunichte. Kurzerhand kaufte der Winzer unvergorenen Most von einem befreundeten Kollegen aus der Pfalz und vinifizierte ihn im eigenen Keller zu diesem herrlichen Pinot Blanc – und hey, der macht richtig Spaß!
Das Weingut
Eigentlich wollte Matthias Hey vom gleichnamigen Weingut in Naumburg an der Saale Literaturwissenschaften, Philosophie oder Medizin studieren. Aber als seine Eltern Anfang der Nullerjahre einen Weinberg kauften und in mühevoller Handarbeit die jahrzehntealten Rebstöcke vom Brombeergestrüpp befreiten, um die steilen Terrassenlagen wieder urbar zu machen, entschied er sich dazu, lieber ein Weinbau-Studium zu absolvieren. Super Entscheidung, denn: Geisenheim’scher Abschluss mit Auszeichnung und Praxissemester in Italien, den ersten Wein 2008 vorgestellt, pünktlich zum 30. Geburtstag im Jahr 2012 von der FAZ als »eines der größten Talente weit und breit« gekürt und seit 2019 Mitglied im Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP). Alles richtig gemacht!
Die Rebsorte
Seinen hohen Ansprüchen an Klima und Boden zum Trotz ist der Weißburgunder unproblematisch im Anbau und erfreut sich in den deutschen Anbaugebieten wachsender Beliebtheit. Meist trocken ausgebaut verströmt er ein nussiges Aroma, zu dem sich Geschmacksnoten von Apfel, Birne oder Ananas gesellen. Sein mittlerer bis kräftiger Körper und die feine Säure machen den Weißburgunder zum idealen Menüwein, aber auch als Jaja du Jour auf der Sommerwiese kann er sich sehen lassen.
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