How To Weinprobe
Mit unseren super-duper selbstgemachten Weinprobenzettelchen kannst Du Deine Gedanken zu den Weinen festhalten und Dir ein kleines Geschmacks-Erinnerungs-Archiv aufbauen. Auf dieser Seite versorgen wir Dich mit Infos zur gelungenen Weinprobe und liefern außerdem tolle Buzzwords zum Angeben! Sehr zum Wohl und viel Spaß beim Ausfüllen.
Wein probieren in vier einfachen Schritten
1. Mit dem Wein flirten
Neige das Glas leicht, schwenke es hin und her und betrachte den Wein ganz genau. Wenn Dir gefällt, was Du siehst, kannst Du dem Wein gerne zuzwinkern! Notiere Deine Gedanken dazu in das Feld Farbe / Aussehen.
2. Den Wein beschnuppern
Stecke Deine Nase tief ins Glas und versuche, die verschiedenen Aromen im Wein zu entdecken. Supertipp: Mit offenem Mund riechst Du mehr! Notiere Deine Gedanken dazu in das Feld Geruch.
3. Drum prüfe, wer sich ewig bindet
Jetzt darfst Du endlich ein Schlückchen probieren! Bewege den Wein im Mund hin und her, lass ihn auf Dich wirken und versuche, die verschiedenen Geschmacksnoten herauszufinden. Notiere Deine Gedanken dazu in das Feld Geschmack.
4. Hot or not
Wie ist Dein Gesamteindruck von dem Wein? Hat er gut gerochen und gut geschmeckt? War alles harmonisch? Hält er inhaltlich, was er optisch verspricht? Stimmt der Preis für die gebotene Qualität? Notiere Deine Gedanken dazu in das Feld Gesamteindruck / Harmonie.
Eine Zahl sagt mehr als Tausend Worte:
Das 100-Punkte-Schema
In Kreisen professioneller Weinbewerter:innen gibt es verschiedene Skalensysteme: Angefangen beim 5-Punkte-Schema, das zum Beispiel bei der Vergabe der amtlichen Prüfnummer zum Einsatz kommt, über das 20-Punkte-Schema, bei dem der Schweizer Weinkritiker René Gabriel für ganz außergewöhnliche Weine gerne auch mal 21 Punkte vergibt (#thisgoesuptoeleven) bis hin zum 100-Punkte-Schema, das ab Anfang der Achtzigerjahre durch den Weinkritiker Robert Parker populär geworden ist und auch auf unseren Weinprobezettelchen Anwendung findet.
Beim 100-Punkte-Schema werden 50 Punkte als Basiswert angesetzt, was zugleich der niedrigst möglichen Punktzahl entspricht. Zu diesem Basiswert werden maximal 5 Punkte für das Aussehen des Weins, bis zu 15 Punkte für den Geruch, 20 Punkte für den Geschmack und 10 Punkte für den Gesamteindruck hinzuaddiert. Dieses Bewertungssystem (das streng genommen ein 50-Punkte-Schema ist, aber wir wollen mal nicht so sein) ist flexibler als das 20-Punkte-Schema und daher das System unserer Wahl.
Ganz nach Deinem Gusto:
Wein wie er Dir gefällt
Auf der rechten Seite des Jaja du Jour-Weinprobenzettelchens findest Du fünf Skalen, anhand derer Du Deine ganz persönliche Einschätzung des probierten Weines festhalten kannst. Ist der Wein in jeder Hinsicht perfekt, machst Du Dein Kreuzchen in der Mitte, gibt es Abweichungen, setzt Du es etwas weiter links oder rechts. Es gibt kein richtig oder falsch – hier zählen allein Dein Geschmacksempfinden und Deine Erwartungen an die jeweilige Rebsorte und deren Ausbau!
Säure
Ist der Wein flach und fad, angenehm spritzig oder aber so sauer, dass sich alles zusammenzieht? Kitzelt die Säure erfreulich und regt sie den Trinkfluss an (macht sie den Mund wässrig) oder langweilt Dich jeder Schluck? Säure kann verschiedene Geschmacksnuancen aufweisen (zum Beispiel Zitrone, Limette, Apfel oder Essig) und sich unterschiedlich anfühlen (zum Beispiel erfrischend, aggressiv, rund oder straff).
Süße
Unabhängig davon, welchen Wein Du generell vorziehst (die Bandbreite von trocken über fruchtsüß bis hin zu edelsüß ist bekanntermaßen groß), kannst Du auf dieser Skala festhalten, ob die Süße für Dich passt. Süße kann als angenehm oder pappig empfunden werden, was übrigens mit dem Säuregehalt zusammenhängt, denn auch hier zählt die Balance.
Körper
Mit »Körper« ist die Dichte eines Weines bezeichnet. Du fühlst ihn auf der Zunge und am Gaumen, wenn Du den Wein eine Weile im Mund behältst. Der Weinkörper reicht von »leicht« (zum Beispiel bei leichten Rosé-Weine oder Vinho Verde) über »mittel« (zum Beispiel Sauvignon Blanc oder Tempranillo) zu »voll« (zum Beispiel Merlot oder Cabernet Sauvignon).
Alkohol
Was das Fett für die Suppe ist der Alkohol für den Wein: ein Geschmacksverstärker. Das gilt jedoch nur bis zu einem gewissen Grad, denn ist ein hoher Alkoholgehalt nicht gut ausbalanciert, entsteht ein brennendes Gefühl in der Kehle, das die Geschmacksnoten übertönen kann.
Tannine
Tannine sind chemische Verbindungen, die in Traubenschalen und Kernen enthalten sind und einem Rotwein Komplexität verleihen. Im Mund erzeugen sie ein trockenes Gefühl an Zunge und Wangen, ähnlich wie schwarzer Tee, der zu lange gezogen hat. Schmeckst Du nur noch Staub, ist ein Wein vielleicht zu tanninbetont für Dich. Fehlt Dir der Wumms an Bitterkeit, sind die Tannine zu zurückhaltend. Übrigens kann Dekantieren helfen, wenn die Tannine etwas zu stark herauskommen.
Buzzword-Bingo
Du willst bei der nächsten Weinprobe mit klugen Adjektiven und Spezialausdrücken um die Ecke kommen? Dann ist unser Buzzword-Bingo genau das richtige für Dich!
PS: Die ausführliche Erklärung der Begriffe findest Du im 1973 erschienenen Weinlagen-Atlas mit Wein-Lexikon von Hans Ambrosi. Auch sehr zu empfehlen ist sein wundervoll illustriertes Buch Vom Weinfreund zum Weinkenner aus dem Jahre 1986.